Systementwicklung
LENA – Leistungsfähiger Nummernstellpult-Ersatz/Ablösung
Das LENA-Gestell bildet das Herzstück unserer modernen Lösung in der Leit- und Sicherungstechnik. Es ist klar gegliedert und auf maximale Verfügbarkeit ausgelegt
Die Systemarchitektur basiert konsequent auf leistungsfähiger Standard-Industriehardware.
Durch diese modulare und bewährte Konzeption erreicht LENA eine außergewöhnlich hohe Anlagenverfügbarkeit bei gleichzeitig geringem Wartungsaufwand.
Aktueller Entwicklungsstand:
- Pilotanwendung im Aufbau
- Inbetriebnahme ab 09/2025
- LENA ist für den Ersatz bestehender Nummernstellpulte der gängigen Stellwerkshersteller geeignet
- Lieferzeit je nach Projektumfang 6 – 12 Monate
Die Betriebsführung in großen Eisenbahnknoten erfordert traditionell einen hohen Personaleinsatz in den Stellwerken, wobei den Fahrdienstleitern die übergeordnete Verantwortung für die sichere und effiziente Steuerung sowie Überwachung des Zugverkehrs obliegt. Dies umfasst auch die Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten, wie die Integration von Güterverkehren und rangierbedingten Bewegungen.
Historisch werden solche komplexen Betriebsstellen durch Nummernstellpulte (NStP) gesteuert. Deren Instandhaltung ist jedoch aufgrund eingeschränkter Ersatzteilverfügbarkeit und veralteter Technologie häufig nicht mehr machbar oder wirtschaftlich sinnvoll.
Vor diesem Hintergrund hat die Sigtronic GmbH das LENA-System entwickelt, ein modulares und skalierbares Bedien- und Steuerungssystem, das als vollwertiger Ersatz für veraltete Nummernstellpulte konzipiert wurde und in vielen verschiedenen Stellwerksbauformen eingesetzt werden kann.
Der Schwerpunkt der Entwicklung liegt auf einer maximalen Anlagenverfügbarkeit, die durch eine redundante Systemarchitektur mit doppelt ausgelegten Rechnerkernen und redundanten Spannungsversorgungen gewährleistet ist. Dadurch bleibt der Betrieb auch bei Ausfall einzelner Komponenten nahtlos aufrechterhalten, was zu einer deutlich höheren Verfügbarkeit führt, als sie bei bisherigen Altsystemen erreicht werden konnte.
Zur Verbesserung der Ergonomie und des Bedienkomforts kommen moderne Industrie-Multifunktionsdisplays zum Einsatz, die eine intuitive und visuell klar strukturierte Benutzeroberfläche bieten. Ergänzt wird dies durch erweiterte Speicher- und Logging-Funktionen sowie zusätzliche Diagnose- und Betriebsfeatures, die die Betriebssicherheit signifikant erhöhen.
Die Anbindung an die Stellwerkslogik erfolgt über eine eigens entwickelte Schnittstellentechnologie von Sigtronic GmbH, wobei standardisierte, industriell bewährte Hardware in Form moderner speicherprogrammierbarer Steuerungen (SPS) eingesetzt wird. Dies sichert eine hohe Systemstabilität, ermöglicht eine einfache Wartung und gewährleistet zugleich die Integration in bestehende Infrastrukturen.
Mit LENA präsentiert die Sigtronic GmbH ein zukunftsfähiges und leistungsstarkes Ersatzsystem, das die Betriebssicherheit sowie die Flexibilität und Wirtschaftlichkeit in der Steuerung komplexer Bahnknoten nachhaltig steigert.
LIZA – Leicht integrierbare Zugnummernanlage
Die Grundlage für eine effiziente und sichere Betriebsführung der Eisenbahninfrastruktur ist das Zugnummernsystem, das die Fahrdienstleiter bei der Umsetzung der geplanten Zugfolgen sowie der operativen Disposition entsprechend den Vorgaben der zentralen Verkehrssteuerung unterstützt. Ohne ein funktionierendes Zugnummernsystem wäre die Bewältigung des hohen Verkehrsaufkommens mit komplexen Fahrstraßenfolgen nicht realisierbar.
Allerdings zeigen die derzeit eingesetzten Systeme eine zunehmende Störanfälligkeit und schränken den Betrieb insbesondere bei hohen Auslastungen erheblich ein. Neben technischen Alterungsprozessen stellen die schwierige Ersatzteilbeschaffung sowie die eingeschränkte Änderbarkeit bestehender Anlagen signifikante Herausforderungen dar.
Mit LIZA (Leicht integrierbaren Zugnummernanlage), bietet Sigtronic GmbH eine zukunftsorientierte Ersatzlösung, die als modularer und flexibel einsetzbarer Systembaukasten konzipiert ist. LIZA basiert auf moderner Industriehardware, wie zum Beispiel hochverfügbaren Steuerungskomponenten und Industrie-PCs, und kombiniert diese mit individuell anpassbaren, anlagenbezogenen Softwaremodulen, die von Sigtronic GmbH entwickelt und validiert werden.
Ein wesentliches Merkmal von LIZA ist die hohe Integrationsfähigkeit in bestehende Stellwerksinfrastrukturen. Anpassungen an örtliche Betriebs- und Anlagengegebenheiten können durch unser Engineering-Team dokumentiert und durchgeführt werden. Die modulare Architektur ermöglicht eine einfache Skalierung und Nachrüstung.
Je nach Art der Bestandsanlage wird LIZA als steckbare Lösung ausgeführt, was einen schnellen und weitgehend unterbrechungsfreien Austausch im laufenden Betrieb vor Ort erlaubt. Dadurch kann ein flächendeckender Ersatz bestehender Zugnummernsysteme innerhalb kurzer Zeiträume realisiert werden, ohne dass umfangreiche Infrastrukturanpassungen erforderlich sind.
Mit LIZA bietet die Sigtronic GmbH eine hochverfügbare, zukunftsfähige und wartungsfreundliche Lösung zur Sicherstellung der Zugnummernverarbeitung und -anzeige und trägt somit entscheidend zur Betriebsstabilität und Leistungssteigerung komplexer Eisenbahnknoten bei.
Aktueller Entwicklungsstand:
- Pilotanwendung geplant
- Inbetriebnahme ab 06/2026
- LIZA ist für den Ersatz bestehender Zugnummernanlagen aller gängigen Systemhersteller geeignet
- Geplante Lieferzeit je nach Projektumfang 6 Monate
SimBa – Sigtronic multifunktionaler BlockAdapter
Aktueller Entwicklungsstand:
- Konzeptphase
- Inbetriebnahme aktuell nicht geplant
- SimBa eignet sich für den Ersatz bestehender Blockanpassungen gängiger Stellwerkshersteller.
Das SimBa-System (Sigtronic GmbH multifunktionaler BlockAdapter) wird im Rahmen einer Konzeptstudie als umfassende, anpassbare Lösung für diverse Blockbauformen im Eisenbahnbetrieb erforscht. Ziel dieser Forschungsarbeit ist die Schaffung eines modularen, hochverfügbaren Adapters, der sich flexibel in unterschiedliche Stellwerksarchitekturen integrieren lässt.
Die Systemarchitektur von SimBa basiert auf einer redundanten, ausfallsicheren Plattform, die digitale Ein- und Ausgabemodule auf standardisierter Industriehardware wie speicherprogrammierbaren Steuerungen und modularen I/O-Systemen nutzt. Dieses Konzept ermöglicht eine flexible Anpassung an spezifische Infrastrukturbedingungen und verringert potenzielle Integrationsbarrieren.
Ein zentraler Aspekt der Konzeptentwicklung ist die universelle Einsetzbarkeit in allen relevanten Stellwerksbauformen. Dabei wird untersucht, inwieweit modulare Software- und Hardwarearchitekturen eine standortbezogene Parametrierung ermöglichen, ohne umfangreiche hardwareseitige Anpassungen vorzunehmen.
Zudem berücksichtigt die Studie eine SCI-ILS-ready-Konzeption (Standard Communication Interface for Interlocking Systems), um die langfristige Kompatibilität zu digitalen Stellwerkslösungen (DSTW) sowie zu zentralen Leitsystemen sicherzustellen. Diese Schnittstellenfähigkeit soll zukunftsorientierte Interoperabilität gewährleisten und die Integration neuer digitaler Betriebs- und Steuerungskonzepte ermöglichen.
Da Blockanpassungen grundsätzlich sicherheitskritische Funktionen abdecken, werden im Rahmen der Konzeptstudie insbesondere Möglichkeiten zur Standardisierung von Nachweis- und Zulassungsprozessen untersucht. Hierbei steht die Reduktion von projektindividuellen Sicherheitsnachweisen (z. B. nach CENELEC EN 50126/50128/50129) im Vordergrund, um langfristig die Realisierungs- und Zulassungskosten zu senken.
Relaisgruppenprüfeinrichtung
Mit unserer fortschrittlichen Prüf- und Messeinrichtung lassen sich Relaisgruppen unterschiedlichster Systemhersteller schnell, zuverlässig und umfassend in quantitativer sowie qualitativer Hinsicht testen. Durch die präzise Simulation realer Betriebsabläufe können Funktionen und Reaktionsverhalten im Detail analysiert werden.
Die kompakte und mobil einsetzbare Prüfeinrichtung ermöglicht sofortige Prüfungen und Messungen direkt vor Ort in LST-Anlagen. Alle Tests erfolgen vollständig autark, und am Ende wird automatisch ein umfassender Prüfbericht mit allen relevanten technischen Kennwerten erstellt, einschließlich einer Bewertung, ob die Ergebnisse innerhalb der festgelegten Systemgrenzen liegen. Standardprüfungen für gängige Relaisgruppen können in der Regel innerhalb von nur 15 Minuten abgeschlossen werden.
Aktueller Entwicklungsstand:
- Prototyp
- Derzeit noch nicht bestellbar
Prüf- und Messeinrichtung zur optischen Laufzeiterfassung von Relaisgruppen
Mit unserer innovativen Prüf- und Messeinrichtung können Laufzeiten von Systemzuständen an Relaisgruppen unterschiedlichster Hersteller zuverlässig und präzise erfasst werden, und das vollkommen berührungslos durch optische Detektion. Die hochsensiblen Detektoren erfassen Zustandswechsel im Zeitbereich von 50 bis 100 ms und ermöglichen dank der integrierten Protokollierungsfunktion eine lückenlose Dokumentation selbst sporadisch auftretender Fehler in LST-Anlagen.
Diese herausragende Unterstützung bei der Fehlersuche und Entstörung setzt neue Maßstäbe in der Diagnose und Instandhaltung.
Aktueller Entwicklungsstand:
- Prototyp
- Derzeit noch nicht bestellbar
TüFa – Technisch überwachte Fahrwegprüfung
Die Technisch überwachte Fahrwegprüfung (TüFa) wurde im Rahmen von Optimierungs- und Modernisierungsmaßnahmen als zusätzliche Prüfeinrichtung in mechanischen sowie elektromechanischen Stellwerken eingeführt.
Die vollständige Entwicklung, das Engineering, die Industrialisierung und die kontinuierliche Weiterentwicklung dieses Systems erfolgen durch die Sigtronic GmbH. Bis heute wurden TüFa-Anlagen erfolgreich an über 150 Betriebsstellen implementiert. Die Montage und Inbetriebnahme erfolgen in enger Zusammenarbeit mit unseren langjährigen Partnern der TEX Gruppe unter der Gesamtverantwortung der WWR Signaltechnik GmbH.
Die TüFa ist gemäß CENELEC-Standard als nicht sicherheitsrelevante Zusatzeinrichtung klassifiziert, trägt jedoch signifikant zur Betriebssicherheit im Gesamtsystem Eisenbahn bei, indem sie zusätzliche Prüfinstanzen für die Fahrwegüberwachung bereitstellt und so das Risiko fehlerhafter Fahrstraßenfreigaben weiter minimiert.
Die TüFa-Anlagen der Sigtronic GmbH zeichnen sich durch einen nicht-proprietären Systemaufbau aus, der auf dem weitgehenden Einsatz standardisierter Industriekomponenten basiert, wodurch eine hohe Verfügbarkeit von Ersatzteilen sowie einfache Skalierbarkeit und Wiederverwendbarkeit bei Anlagenänderungen gewährleistet werden.
Durch diesen modularen Aufbau können Anpassungen an örtliche Stellwerksgegebenheiten mit vergleichsweise geringem Engineering-Aufwand realisiert werden. Gleichzeitig reduziert sich der Wartungsaufwand signifikant, was eine hohe Anlagenverfügbarkeit und kosteneffiziente Instandhaltung sicherstellt.
Mit der TüFa bietet die Sigtronic GmbH eine praxisorientierte, robuste und zukunftssichere Lösung an, die Fahrdienstleitern eine zusätzliche technische Absicherung bei der Fahrwegprüfung bietet und somit einen wesentlichen Beitrag zur Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit im Eisenbahnbetrieb leistet.
Das TüFa Programm wurde mittlerweile abgeschlossen.